Zu den mediterranen Kräutern werden meistens Thymian, Oregano, Basilikum und Rosmarin gezählt. Aber auch Bohnenkraut, Majoran und Estragon, sowie Currykraut und Lavendel sind häufig gemeint, wenn es um mediterrane Kräuter geht. Botanisch und geschmacklich sehr vielfältig haben die Pflanzen dieser Gruppe lediglich ihre Herkunft gemeinsam. Sie alle sind in den Ländern rund um das Mittelmeer beheimatet. Als sonnenverwöhnte Urlaubsregion bietet der Mittelmeerraum eine atemberaubende Schönheit, eine (meist) gesunde, vielfältige und unglaublich leckere Küche und eine entspannte Lebensart voller Freude. Darum erfreuen sich die Aromen und die gute Küche auch hierzulande großer Beliebtheit: Der Duft mediterraner Kräuter erinnert an Urlaub am Meer, die Gerichte sind Klassiker und schmecken am besten mit frischen Kräutern aus eigenem Anbau. Noch dazu stecken die Kräuter voller heilkräftiger Inhaltsstoffe. Die meisten von ihnen sind zudem eine beliebte Bienenweide.
Mediterrane Kräuter sind, wie im Übrigen die meisten Kräuter, unkompliziert und pflegeleicht. Voraussetzung ist jedoch ein geeigneter Standort. Für mediterrane Kräuter eignet sich am besten ein sonniger und warmer Standort mit durchlässigem Boden oder Substrat. Auch wer keinen Garten hat kann sich an vielen mediterranen Kräutern erfreuen: Die meisten von ihnen sind für die Kultur in Töpfen gut geeignet. Kalkhaltiger Boden wird von mediterranen Kräutern gut vertragen, einen zu niedrigen pH-Wert mögen die meisten jedoch nicht. Wenn die Kräuter am richtigen Standort stehen, brauchen die meisten von ihnen nur wenig Wasser. Als Faustregel gilt hier: Je robuster die Blätter, desto weniger Wasser wird benötigt. So brauchen Salbei und Thymian recht wenig Wasser, Basilikum hingegen etwas mehr. Dennoch mag auch Basilikum keine Staunässe. Auch was die Versorgung mit Nährstoffen angeht, sind mediterrane Kräuter sehr genügsam. Im Garten benötigen sie nur im Frühjahr eine kleine Gabe Kompost oder Dünger, als Kübelpflanze sollten Sie regelmäßig aber sparsam einen Bio-Kräuterdünger verwenden. Einziger Wermutstropfen für Kräuterfans: Leider sind nicht alle Arten und Sorten in unseren Breitengraden winterhart. Einige wie zum Beispiel Strauchbasilikum und viele Rosmarin Sorten eignen sich besser als Kübelpflanze.
Mediterrane Kräuter sind äußerst vielfältig in ihren Verwendungsmöglichkeiten. Die bekannteste und beliebteste Art, die Kräuter zu verwenden ist sicherlich das Kochen mit diesen aromatischen Pflanzen. Pizza, Pasta, Tomate und Mozzarella, sowie Gerichte mit Sommergemüse und gegrillter Fisch oder gegrilltes Fleisch werden erst durch die Verwendung der passenden Kräuter zu einem Geschmackserlebnis!
Aber auch wenn die Klassiker der mediterranen Küche meist im Sommer auf den Tisch kommen: Auch in der Erkältungszeit leisten Thymian, Salbei und Co. gute Dienste. So kann ein Tee aus Thymian und Salbei bei Husten und Erkältungsbeschwerden Linderung bewirken. Rosmarin als Badezusatz wirkt belebend.
Für alle Verwendungsmöglichkeiten werden die Kräuter am besten vor der Blüte (Achtung, Ausnahmen bestätigen die Regel) an einem sonnigen Vormittag geschnitten. dann ist der Gehalt an Aromastoffen und heilkräftigen Inhaltsstoffen am höchsten. Am besten kommt das Aroma der Kräuter natürlich zur Geltung, wenn man sie frisch verwendet. Die mediterranen Kräuter lassen sich jedoch auch meist (bis auf Basilikum) sehr gut trocknen.
Keine Frage, zu den mediterranen Kräutern gehört auf jeden Fall das Basilikum! Was wäre der italienische Klassiker Caprese (Tomate und Mozzarella) ohne Basilikum? Am bekanntesten ist sicher das Großblättrige Basilikum mit seinen pfeffrigen und feinen Blättern. Die Pflanze wird am besten, wie übrigens alle Arten von Basilikum, im Topf kultiviert. Denn Basilikum verträgt Kälte nicht. Und im Topf gezogen kann die Pflanze bei Bedarf vom Balkon auf die Fensterbank umziehen und liefert so bis in den späten Herbst hinein frische, würzige Blätter.
Mehrjährige Arten des Basilikums lassen sich auch im Topf überwintern und können dann im nächsten Jahr nach den Eisheiligen wieder nach draußen umziehen. Hierzu gehören zum Beispiel das Strauchbasilikum, oder die Sorte „African Blue“ mit ihren wunderschönen lila Blütenständen.
Thymian ist eine sehr genügsame Pflanze mit hohem Wert für die Gärtnerin. Er bevorzugt einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Kalk wird gute vertragen, Nährstoffe und Wasser benötigt Thymian nur wenig. Zu mediterranen Gerichten, Eintöpfen und Grillgerichten passt das kräftige Aroma des Thymians am besten. Bei Husten und Erkältungskrankheiten kann ein Tee aus Thymian Linderung bringen. Für die Verwendung in der Küche empfehlen wir die besonders aromatische Sorte „Tabor“. Wer im Garten Zwischen Trittsteinen Thymian pflanzen möchte, wählt am besten die trittfeste Sorte „Elfin“. Für Tees und Geschmacksexplosionen sind unsere Favoriten der Orangenthymian und Zitronenthymian.
Rosmarin schmeckt besonders gut zu Kartoffeln und vielen Fleischgerichten. Die meisten Sorten benötigen in unseren Breitengraden einen Winterschutz. Die einzige winterharte Sorte in unserem Sortiment ist „Blue Winter“. Im Gegensatz zu anderen mediterranen Kräutern benötigt Rosmarin einen gleichmäßig feuchten Boden. Staunässe mag die Pflanze aber nicht.
Oregano ist für jede Pizza ein Muss! Aber auch in Soßen oder zu Gemüse schmeckt es hervorragend. Das ausdauernde Kraut liebt einen sonnigen Standort und ist sehr anspruchslos.
Das Bergbohnenkraut, auch bekannt als Winterbohnenkraut ist ein winterharter, immergrüner Halbstrauch. Die Pflanze ist kalkliebend und mag einen sonnigen, gut drainierten Standort. Wie der Name schon sagt, ist das Kraut ein idealer Begleiter zu Bohnen, aber auch anderem Gemüse und Eintöpfen. Als Tee getrunken wirkt Bergbohnenkraut krampflösend auf den Magen-Darmtrakt, entblähend und verdauungsfördernd.
Im Gegensatz zu anderen mediterranen Kräutern bevorzugt der französische Estragon einen feuchten und nährstoffreichen Boden. In unseren Breitengraden benötigt er zudem einen Winterschutz. In der Küche kann der sehr aromatische französische Estragon vielfältig verwendet werden. In der französischen Küche wird er für Geflügelgerichte oder Kräutersoßen auf Basis von Sauerrahm oder Mayonnaise eingesetzt.
Wie die meisten mediterranen Kräuter bevorzugt Salbei einen gut durchlässigen, kalkhaltigen Boden und einen sonnigen Standort. Bezüglich Wasser und Nährstoffen ist die Pflanze hingegen sehr genügsam und insgesamt pflegeleicht. Bei uns in der Gärtnerei finden Sie eine große Auswahl an verschiedenen Sorten Salbei. Allen voran der Küchen Salbei „Dalmatia“, der mit seinem feinen Aroma hervorragend die Zubereitung von deftigen Fleischgerichten wie Saltimbocca, Lamm- oder Schweinebraten, Lebergerichten oder gegrillten Fleischspießen geeignet ist. Heiße Lippen Salbei, Pfirsich Salbei und Frucht Salbei hingegen betören den Gärtner nicht nur mit ihrem Aroma, sondern auch mit zarten bunten Blüten. Zum Räuchern hingegen eignet sich der Afrikanische Räuchersalbei am besten.
Obwohl Majoran ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet ist, gibt es doch in Deutschland große Anbauflächen. Der Grund ist, dass Majoran, hier auch bekannt als „Wurstkraut“, bei der Zubereitung ebendieser zum Einsatz kommt. Aber nicht nur zu Wurst und Fleisch passt das Aroma von Majoran. Auch im Salat oder zu Kartoffeln sorgt Majoran für zusätzliche Würze. Neben den stark aromatischen Sorten hat der Goldmajoran zudem mit seinen hellgrünen, fast goldenen Blättern einen hohen Zierwert und eignet sich als Bodendecker für duftende Sommerbeete.
Das Currykraut, auch bekannt unter den Namen Immortelle und Italienische Strohblume, mit seinen nadelartigen silbrigen Blättern duftet intensiv nach Curry. Es ist sehr anspruchslos und pflegeleicht und passt hervorragend zu Reis- und Fleischgerichten.