Die asiatische Küche ist genau wie der Kontinent sehr vielfältig und umfasst eine Vielzahl verschiedener Geschmäcker, Aromen, Gewürze und Kräuter. Die exotische Vielfalt erfreut sich hierzulande immer größerer Beliebtheit. Gepaart mit dem Trend, möglichst selbst und frisch zu kochen, ist die perfekte Lösung für Hobbyköche und -Gärtner, die Kräuter einfach selbst auf der Fensterbank oder im eigenen Garten anzubauen.
Tom Yam Suppe, Tom Kha Gai oder ein würziges Thai Curry: Sie alle erhalten erst ihr authentisches Aroma durch das Mitkochen der Blatter des Zitronenblattes. Die im tropischen Asien beheimatete Pflanze ich auch als Makrut oder Kaffir Limette bekannt. Wie in der hiesigen Küche der Lorbeer werden die Blätter in Suppen oder Soßen mitgekocht und geben so ihr pikant-zitroniges Aroma ab. Ein ähnliches Aroma verströmen die Blätter des Zitronengrases. Zitronengras wird insbesondere in der thailändischen Küche in sehr vielen Gerichten verwendet. Wie bei uns zum Beispiel die Petersilie ist Zitronengras in weiten Teilen Asiens ein Standradgewürz. Es eignet sich zum Würzen von Suppen, Eintöpfen, Fleisch, Fisch und Gemüse. Am einfachsten werden auch hier die Blätter in Stücken einfach mitgekocht und vor dem Servieren wieder entfernt. Das Zitronengras braucht einen sonnigen bis halbschattigen, ständig warmen Standort. Es braucht gleichmäßige Feuchtigkeit und einen nährstoffreichen Boden.
Ebenfalls in Suppen und Soßen mitgekocht wird der Wurzelstock des japanischen Ingwers, oder Mioga Ingwers. So sorgt das Gewürz für eine angenehme milde Schärfe. Von Frühjahr bis zum Herbst, kann die Pflanze auf der Terrasse stehen, im Winter muss sie jedoch an einen frostfreien Platz umziehen. Wer sich dieses Gewürz in den Garten holt, wird nicht nur mit dem Aroma in der Küche belohnt. Mioga Ingwer bildet dekorative lange Blätter und treibt die wunderschönen Blüten direkt aus dem Wurzelstock. Wenn Du japanischen Ingwer hast, brauchst Du keine Orchideen mehr!
Ein echter Gewinn für jeden Fan asiatischer Küche ist auch der vietnamesische Koriander. In seiner Heimat Südostasien wird er auch „Rau ram“ genannt und zum Würzen von Suppen, Salaten, Glasnudelgerichten, Fisch, Entengerichten und Omelettes verwendet. Dazu werden nach dem Kochen die gehackten Blätter frisch über das Gericht gegeben. Schon eine kleine Menge reicht aus, um ein intensives Aroma zu verströmen. Der Geschmack ist etwas milder, als der des echten Korianders, hat aber zusätzlich leichte Noten von Zitrus und Moschus. Zwar ähnelt der Geschmack dem des echten Korianders, doch gehören die beiden Pflanzen verschiedenen Familien an. Im Gegensatz zum echten Koriander, der einjährig ist, lässt sich der vietnamesische Koriander bei uns auch mehrjährig als Kübelpflanze kultivieren. Den Sommer über kann er auf der Terrasse oder dem Balkon stehen. Überwintern muss er jedoch frostfrei. Der vietnamesische Rau ram benötigt viel Wasser und muss regelmäßig gedüngt werden.
Wasabi, auch japanischer Meerrettich oder Wassermeerrettich genannt, wird als scharfes Gewürz zu Sushi oder grüne Paste in der japanischen Küche verwendet. Was kaum jemand weiß: In vielen Restaurants wird nicht der echte Wasabi serviert, sondern eine Mischung aus dem „herkömmlichen“ Meerrettich, japanischem Senf und grüner Lebensmittelfarbe. Und warum das Ganze? Zum Einen ist echter Wasabi sehr teuer und zum Anderen verfliegt beim echten Wasabi das typische Aroma relativ schnell. Es ist also wichtig, den Wasabi frisch gerieben zu servieren. Am frischesten schmeckt er natürlich aus dem eigenen Garten. Denn auch in unseren Breitengraden kann japanischer Meerrettich angebaut werden. Er verträgt zwar Frost, ist bei tiefen Temperaturen aber leider nicht ganz winterhart. Er fühlt sich an einem leicht schattigen, stets feuchten Standort mit nährstoffreichem Boden am wohlsten.
Nicht nur die Speisen der asiatischen Küche erfreuen das Herz passionierter Köche und Gärtnerinnen. Auch die heilkräftigen Tees, welche auch Anwendung in der traditionellen chinesischen Medizin finden, werden in Europa immer bekannter. Allen voran der Tee aus der „Pflanze des ewigen Lebens“ Jiaogulan. Dieser Pflanze werden durch die wertvollen Inhaltsstoffe viele heilsame Eigenschaften nachgesagt. Regelmäßig getrunken soll der Tee sogar eine allgemein lebensverlängernde Wirkung haben. Das beste: Auch bei uns lässt sich Jiaogulan an einer geschützten Stelle im Garten oder als Kübelpflanze anbauen!